Vorfrühling – weißblauer Himmel über Buchenberg – ein etwas heftigeres, laues Lüftchen – alles friedlich – noch.

Denn schon tauchen vor dem „Adler“ einige grauslige Gestalten auf, Hexen! Es werden immer mehr: Kleine, große, jüngere, ältere, leise, laute. Bunt gewandete Musiker sind auch schon da, und ehe man es sich versieht, ist eine ansehnliche Gruppe entstanden.

Von mitreißender Musik begleitet und laut kreischend zieht die illustre Schar in Richtung Rathaus. Vorneweg die drei Oberhexen Heike Rasch, Kerstin Limberger und Moni Müller, gefolgt von einem Pulk Furcht erregend aussehender Hexen. An Spinnen, Käfern, Fledermäusen und sonstigem Getier herrscht kein Mangel, auch die Besen fehlen nicht, heute ist ja optimales Flugwetter.

Am Rathaus angekommen, wird Einlass gefordert. Nachdem diesem Ansinnen nicht sofort Folge geleistet wird, schwillt das Kreischen und Heulen noch einmal kräftig an. Auch die Gäste aus der französischen Partnergemeinde Craon sind mit Begeisterung dabei. Dazu kommen noch die Kreuz-Hexa der Narrenzunft Buchenberg. Gegen diese Hexenpower ist kein Kraut gewachsen und schon fallen die wilden Gestalten in den Sitzungssaal ein. Dort finden sie statt der erwarteten biederen Gemeinderäte samt Bürgermeister eine lockere Rockergruppe vor. Meist Altrocker, aber einige heiße Bräute haben sie auch dabei. Wahrscheinlich sind die jetzt schon angereist, um sich die besten Plätze für das bevorstehende Rockfestival zu sichern. Hoffentlich sind keine Bombenleger darunter!

Den wartenden Zuschauern vor dem Rathaus werden nun die „Fantastischen Vier“ auf dem Pranger präsentiert: Brigitte von den Rothexen, die grüne Zumbarockerin Antje, Punk Andreas und Willi der Börsenrocker. Rocker-Toni ist diesmal verschont geblieben, fast. Allerdings muss er sich in einem fetzigen Hexen-Rap schon anhören, was in seiner Clique die letzten Monate alles liegen geblieben ist, wieder mal. So z. B. haben die Kinder in der Schule immer noch keine Klobrillen, so wie schon ihre Großeltern vor Jahrzehnten. Als Merkhilfe werden den Verantwortlichen deshalb auch goldene Klobrillen umgehängt. Vielleicht klappt´s ja damit eher.

Nun setzt sich der Tross in Bewegung, um die Buchenberger Geschäftswelt heimzusuchen. Neben den traditionellen Opfern hat man auch gleich den Neuzugängen „Gärtnerei Walker“ und „Optiker Kirchmayer & Schütz„ gezeigt, wo´s lang geht. Aber die haben ihre Aufgabe prächtig gemeistert und gezeigt, dass sie in Buchenberg angekommen sind.

Irgendwann kommt die wilde Meute dann schließlich doch noch in der „Sommerau“ an und feiert dort eine ausgelassene und lautstarke Hexenparty.

Am nächsten Tag:

Aus mit Vorfrühling, der Schnee hat Buchenberg wieder.

Auch in der „Sommerau“ ist wieder alles ruhig. Nur ein zurückgebliebener, verschneiter Hexenbesen vor dem Eingang erinnert noch an das gestrige Spektakel.

Aber sie kommen wieder, im nächsten Jahr!