Allgäuer Zeitung
Samstag, 10. Dezember 2005
„Monomonomo, munumu, miniminimi“, hallt es durch die Aula der Buchenberger Volksschule. Auf dem Boden sitzen rund 30 Schüler und echoen Udo Guggenberger nach. Einsprechprobe nennt sich diese Aneinanderreihung von Silben. Schließlich soll das Kinder-Musical „Ritter Rost und das Gespenst“, das am Freitag, 16. Dezember, im Saal der Sommerau in Buchenberg Premiere feiert, für jeden Zuschauer verständlich sein. „Alle auf ihre Plätze“, ruft der Regisseur Guggenberger. Endlich geht’s los. An diesem Tag ist die zweite Szene dran. Koks (Christian Weizenegger, Andreas Bauer), der Drache, hat seinen großen Auftritt und legt textsicher seinen Monolog hin. Dennoch schaut Udo Guggenberger kritisch. „Beweg dich, lauf während des Sprechens noch mehr herum!“ Seit Mai proben mehr als 30 Schüler der Grundschule Buchenberg, unterstützt durch einige Schauspieler anderer Schulen die sechs Szenen des neuen Musicals des Historischen Theaters Buchenberg. Das heißt für die Ensemble-Mitglieder, ganz schön viel Text zu lernen und die schmissigen, ins Ohr gehenden Lieder einzustudieren. Gesamtregie führt Udo Guggenberger vom Allgäu-Gymnasium Kempten, der in Buchenberg schon lange kein Unbekannter mehr ist. Die musikalische Leitung hat Michael Klein übernommen, Grundschullehrer in Buchenberg. Er übt mit dem Chor und einer eigens fürs Musical gegründeten Theaterband. Mit „Ritter Rost und das Gespenst“ setze das Historische Theater die Serie seiner Kindertheater fort, erklärt Vorsitzender Werner Sponsel. Sie startete 1995 mit „Rosa Viola Wurzelmann“ und habe später mit den „Wawuschels mit den grünen Haaren“ und der „Kleinen Hexe“ Erfolge gefeiert. Während in der Schulaula die Kostüm-Chefin den Müttern Anweisungen fürs Schneidern gibt, der Chor im Nebenraum das Gespensterballett einstudiert und die Vorstandsmitglieder die letzten Korrekturen am Programm machen, trifft der Drache Koks auf der hell erleuchteten Probenbühne auf das Gespenst alias Pia Kuisl. „Mama, ein Drache“, ruft das in ein weißes Leintuch gehüllte Wesen ängstlich. „Hilfe, ein Gespenst“ schnaubt der Drache und versteckt sich. „Hau ab. Es ist Geisterstunde. Jetzt bin ich dran.“ Eigentlich sollte zuvor die Uhr zwölf mal schlagen. „Das stellen wir uns jetzt mal nur vor, auf der Originalbühne in der Sommerau hören wir die Uhr dann natürlich schon“, erklärt der Regisseur seinen Schützlingen. Zum Ende der zweiten Szene tritt dann endlich der rüstige, listige, rostige und aus Schrott geschaffene Ritter Rost (Johannes Wetterich) mit seinem Fräulein Bö (Nora Haberkorn) auf. Ritter Rost hat nämlich Post von König Bleifuß, dem Verbogenen, bekommen mit der Aufforderung, sein Ritterpatent zu erneuern. Dazu müsste er ein Ritterturnier gewinnen. Der Ritterkampf wird durch Armdrücken, Fingerhakeln und Ringkampf ausgetragen. Ritter Rost würde als Sieger aus dem Wettkampf hervorgehen – träte nicht unerwartet der Schwarze Ritter an, um Rost zum Duell zu fordern. Welches überraschende Ende dieser Kampf findet, zeigt das Historische Theater am 16. Dezember (Premiere) sowie am 17., 18. und 26. Dezember, jeweils um 16 Uhr im Landhaus Sommerau in Buchenberg. Karten gibt es im Bekleidungshaus Mayr „S’Gwandstüble“ in Buchenberg unter Telefon 08378/7020. Foto: Simone Schmid